Meeresspiegelschwankungen
- Meeresspiegelschwankungen
Meeresspiegelschwankungen,
kurz- oder langfristiges
Steigen oder Fallen des physikalischen
Meeresniveaus 3). Zu den kurzfristigen Meeresspiegelschwankungen gehören die Wellenbewegungen, mit Amplituden bis über 30 m, gezeitenbedingte Schwankungen können bis über 10 m erreichen. Langfristige Meeresspiegelschwankungen treten v. a. durch die meist
regional begrenzten tektonischen Verformungen der Erdoberfläche (Hebungen und Senkungen,
Sea-Floor-Spreading u. a.), durch
Glazialisostasie oder global durch Veränderungen im
Volumen des Meerwassers (
eustatische Meeresspiegelschwankungen) sowie durch Verformungen des
Geoids auf. Der seit über 100 Jahren zu beobachtende weltweite
Anstieg des Meeresspiegels um durchschnittlich über 1 mm/Jahr ist noch nicht
eindeutig erklärt; er beruht vielleicht v. a. auf der thermischen
Ausdehnung des Meerwassers infolge der Temperaturerhöhung der
Atmosphäre. Der gegenwärtige Anstieg der Flutwasserstände an der Nordseeküste ist aber auch
anthropogen bedingt: Durch Eindeichungen wurde der Stauwasserraum für das Tidewasser verringert, besonders in Flussmündungen. Wesentlich größere Auswirkungen hatten die Vergletscherungs- und Abschmelzvorgänge im pleistozänen
Eiszeitalter. Zu den nacheiszeitlichen Meeresspiegelschwankungen gehören die
Flandrische Transgression und die
Dünkirchener Transgression. - Meeresspiegelschwankungen äußern sich im Küstenbereich u. a. bei der
Ausbildung von
Strandterrassen. Sie sind von großer
Bedeutung für die
Nutzung der Küstengebiete.
T. H. van Andel: Late quaternary sea-level
changes and archaeology, in: Antiquity, Bd. 63 (
Gloucester 1989);
K. O. Emery u.
D. G. Aubrey: Sea levels, land levels, and tide gauges (
New York 1991).
Universal-Lexikon.
2012.
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